Gefahrgut
(Chemiker, Gefahrgutbeauftragter-IHK und Gefahrstoffexperte, langjährig aktiv Feuerwehrdienstleistender der Wehr, Gruppenführer, Leiter Sparte Gefahrgut und beratend aktiv für die Feuerwehren im südl. Landkreis Schwandorf)
Betrachtet man die Statistik zum Gefahrgutaufkommen der letzten Jahrzehnte, so hat sich dies in dramatischer Weise vervielfacht; vorwiegend betroffen sind dabei die Verkehrsträger Strasse und Schiene. Für die Feuerwehren bedeutet es zwangsläufig, sich verstärkt mit dem Thema Gefahrgut auseinanderzusetzen. Die Vorschriften zur Truppmann bzw. Truppführer-Ausbildung, die FwDV 2, FwDV 500 und diverse andere Ausbildungslehrgänge zielen in die richtige Richtung, die Ausbildung in den einzelnen Wehren muß aber weiter intensiviert und verbessert werden.
Mit dieser Absicht haben die Verantwortlichen der Ponholzer Wehr bereits im Jahre 2004 ein Ausbildungs- und Trainingskonzept erarbeitet, das theoretisches Wissen und praktische Umsetzung verbindet. Die Ausbildung wird in Form eines „GSG-Leistungsabzeichens“ abgehalten. Das Konzept sieht dabei 5 generalisierte Schadensgruppen vor, wobei pro Jahr ein Schadensszenarium erlernt und geübt wird. In drei Abendschulungen (Theorie und Erste Hilfe), einer Einsatzübung – speziell auf das Szenarium ausgerichtet - und einem abschliessenden Wissenstest werden die Aktiven der Ponholzer Wehr im Bereich GSG trainiert. Einsatztaktik, richtiges Einsatzverhalten, der effiziente Umgang mit „On-Board“-Mitteln, aber auch Sonderausrüstung sind zentrale Punkte der Ausbildung. Die Zusammenarbeit mit Spezialkräften ist ein weiterer wesentlicher Aspekt. Der Aufbau und Umgang mit mobilen Einsatz- bzw. GSG-Datenbanken unterstützt zudem eine gute und effiziente Ausbildung. Als Motivationsanreiz winken spezielle Stufenabzeichen, die eigens dafür geschaffen wurden. Dass die Ausbildung in Form eines Leistungsabzeichens Spass macht, zeigt die seit Jahren konstant hohe Teilnehmerzahl an Aktiven.